Wanderungen mit Wächtern - Heinz Zander

HEINZ ZANDER - Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator, Autor und Schriftsteller

Seine Werke sind ein faszinierender Kosmos aus Farben, Licht und altmeisterlich anmutender Maltechnik: die Sonderexposition „Heinz Zander - Wanderungen mit Wächtern“ gewährt einen tiefen Einblick in das über dreißigjährige Schaffen des Ausnahmekünstlers.

1939 in Wolfen bei Bitterfeld geboren, studierte Heinz Zander von 1959-64 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Bernhard Heisig und war in der Zeit von 1967 bis 1970 Meisterschüler bei Fritz Cremer an der Akademie der Künste Berlin (O). Er gilt als Vertreter der neuen Leipziger Schule, einer Strömung in der modernen Malerei, mit dem Ausdruck zur bewussten Gesellschaftsanalyse und hohem künstlerischem und bemerkenswertem handwerklichem Anspruch.

Vorbilder für Heinz Zander sind Künstler der Renaissance wie zum Beispiel Hieronymus Bosch (1450-1516), Matthias Grünewald (um 1475-1528), Albrecht Altdorfer (1480 -1538) sowie die italienischen Manieristen wie etwa Jacopo Pontormo (1494-1557) und Agnolo Bronzino (1503-1572). Zanders Werk vereinigt dabei unterscheidbare Stilelemente des Manierismus, der symbolisch dekorativen Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts und des Surrealismus. Er arbeitet in altmeisterlich orientierten Maltechniken, vorwiegend mit farbigen Harz-Öl-Lasuren.

Die Werke des Künstlers begegnen dem Besucher der altehrwürdigen Burganlage in meisterhaft ausgeführter Malweise mit bildnerischen Sujets aus Mythologie, Literatur und Kunstgeschichte, aus der Welt der Märchen und Sagen, aus dem Alltäglichen oder der Gegenwart. Phantastisch anmutende Wesen wie etwa Harpyien, Flohreiterinnen oder laszive Quellnymphen – hier oft gepaart mit versteckten Allegorien, Metaphern und Absurditäten - sind in der Exposition zu bestaunen.

Heinz Zander ist dabei nicht nur Maler sondern tritt auch als Autor und Schriftsteller in Erscheinung - ein „Malerpoet“. Seit den 60iger Jahren erschienen Romane, Erzählungen und Texte. Illustrationen zu seinen literarischen Werken verdeutlichen die Einheit von Wort und Bild und geben mit unglaublicher meisterlicher Ästhetik und Vielgestaltigkeit faszinierende Einblicke in die phantasievolle Welt des Künstlers.

Sein Œuvre umfasst unzählige Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Illustrationen sowie mehrere Romane, Erzählungen und Essays.

Selten oder noch nie in der Öffentlichkeit gezeigte Gemälde aus Privatbesitz und neu entstandene Kunstwerke aus der jüngsten Schaffensperiode werden in der Sonderschau präsentiert. Ob „Der steinerne Parnass“ von 1982, die „Quellnymphe“ von 1989, das „Flohbegräbnis“ von 2001, „Lucy als böses Mädchen mit einer Nadel“ von 2015 oder “Schiffbruchromanze mit Meerfräulein“ von 2016 – dem Betrachter offenbaren sich hier phantastische Bildwelten. Zudem sind Originalillustrationen von ausgewählten literarischen Werken Heinz Zanders wie z. B. „Stille Landfahrten“ oder auch „Colberts Märchen nach der Mode“ zu sehen.

Die Kunst von Heinz Zander spiegelt Reisen, Spaziergänge und Wanderungen in reale oder vergessene Welten wider, welche von Hütern, Wachposten oder Wächtern begleitet werden - Wanderungen mit Wächtern.