Fortschritt beim Bergfriedbau

  • Förderverein Schloß Voigtsberg

Zu Beginn der Mitteilung soll diesmal ein Grußwort vom 8. Juli 1977 stehen. Bei den Abbrucharbeiten des alten Dachstuhls des Bergfriedes wurde folgende, auf der Rückseite eines Busfahrplanes notierte, Eintragung gefunden:

„Am 6.7.1977 wurde der Turm von der Brigade Heiser vom Kreisbaubetrieb Oelsnitz, Vogtl. ausgebessert. An den Erhaltungsarbeiten haben die Kollegen Heiser, Weller, Morger[?], Uhlig, Jacob mitgewirkt“ 8.7.1977.

Nach der Beendigung der notgedrungen einzulegenden Winterpause in der 12. KW sollte nun mit der Aufstellung eines Baukranes, die 2. Bauphase des Projektes, Sanierung und Aufstockung des Bergfrieds von Schloß Voigtsberg, begonnen werden können. Noch im März 2021 wird der jetzige Turmkranz bewehrt, eingeschalt und mit einer ca. 22 cm starken Stahlbetonplatte versehen. Diese dient, neben ihrer Hauptfunktion als Ringanker, als Basis für die zu betonierende Aussichtsplattform und die stählernen Turmaufbauten.

Anschließen tun sich die, durch das städtische Bauamt bereits zum zweiten Mal ausgeschriebenen, Arbeiten mit der Montage der Stahlkonstruktion. Die Mitte Februar 2021 angestoßene erste Ausschreibung der Stahlbauarbeiten für 6 regionale Metallbaufirmen ergab keine Gebot, weswegen der Bauablauf umgestellt und eine zweite Ausschreibung realisiert werden musste. Das Ergebnis der Submission am 1. April 2021 bleibt abzuwarten.

Auch die Ausschreibung der Vergabeeinheiten (VE) 06.1 und 06.2 Stahlbetonarbeiten ergaben, bei 10 angeschriebenen regionalen Baufirmen, lediglich ein einziges Gebot.

Die Innentreppe wird erwartungsgemäß durch die Oelsnitzer Meiser Vogtland OHG im Werk in Segmenten gefertigt, vormontiert und im Turminneren aufgestellt.

Elektro-, Brandschutz und Restauratorische Arbeiten am Innenputz schließen den Innenausbau sowie die Zimmerer- und Dacharbeiten beenden die Sanierungsarbeiten im Oktober 2021.

Ausgehend von den ursprünglichen Kostenplanungen im Mai 2018 mit 750.000,- EUR über die baubegleitenden und preistreibenden Coronaeinschränkungen wird die Sanierung und Aufstockung des Bergfriedes von Schloß Voigtsberg ca. 1,13 Mio EUR kosten. Auf Grund der hohen Förderquote aus den Mitteln des BKM, des Sächsischen Landesamtes für Denkmalschutz sowie dem Sächsischen Städtebaulichen Denkmalschutzes, verbunden mit den Rücklagen des Förderverein Schloß Voigtsberg e.V. sowie Spenden der Bevölkerung aus den crowd-funding Projekten „99 Funken“ ergibt sich ein städtischer Eigenanteil von ca. 269,5 TEUR, was 23,9% der Gesamtkosten ausmacht.

 

Bruttokostenzusammenstellung Stand März 2021

 

Baubereich 1

Förderverein in €

KBR 18.03.2021

Baubereich 2

Stadt Oelsnitz in €

KBR 08.02.2021

Gesamt

davon Mehrkosten

Bauhauptleistungen

509.950,81

338.702,46

848.653,27

236.011,68

Technische Anlagen

7.812,50

47.131,37

54.943,87

1.832,29

Baunebenkosten

113.685,76

109.120,30

222.806,06

50.077,89

Rundung

0,93

0,87

1,80

-21,86

Geschätzte Kosten

631.450,00

494.955,00

1.126.405,00

287.900,00

 

Finanzierungsanteile nach KBR:

Stadt Oelsnitz 269.511,00 EUR (23,9%)

Förderverein Schloß Voigtsberg e.V. 50.000,00 EUR

Sächsische Aufbaubank/StDSchu 395.964,00 EUR

BKM- Bundesmittel 227.000,00 EUR

Sächs.Landesamt f. Denkmalschutz 183.930,00 EUR

Gesamtfinanzierung 1.126.405,00 EUR

Gründe für die Kostensteigerung sind:

siehe dazu auch Ausarbeitung SchneiderBauConsult GmbH vom 22.3.2021

 

  1. Mehrmaterial bei den Verpressarbeiten zur Stabilisierung des Bergfrieds wegen größerer Hohlräume im Bergfried;

  2. Verlängerte Ausführungszeiten bei den Sanierungsarbeiten durch coronabedingte Ausfallzeiten (Quarantäne/Kinderbetreuung/ Lock-down-Einschränkungen) und die Verpressarbeiten;

  3. Coronabedingte Zusatzkosten, wie Bereitstellung eines Sanitärcontainers, zusätzlich mit Duschmöglichkeiten und täglicher Desinfektion und Reinigung;

  4. Vierteljährliche Winterpause, was neben Bauzeitverlängerung auch zu längeren ungenutzten Gerüststandzeiten führte;

  5. Ausgesetzter Wettbewerb und somit keine Preisbildung bei Ausschreibungen; hier ein Gebot bei der VE 06.1 und VE 06.2; kein Gebot bei der VE 10;

  6. Steigerungen der Materialkosten, wie Baustahl von 1.880,- €/t auf 3.000,- €/t;

Kontakt

Thomas Lehniger, Vorsitzender Förderverein Schloß Voigtsberg e.V.